404 Multigaming e. V.

IHR SEID WIR Nr. 16
Wir machen Dresdens kreative Köpfe sichtbar und stellen euch jede Woche eines von 110 WGD-Mitgliedern aus 12 Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft vor.

Im Mai haben wir mit Hauke Menges (FeelYourSound) und Marius Brade (MindObjects) bereits zwei Mitglieder aus dem Bereich Software-/ Gamesindustrie kennengelernt. Heute beleuchten wir mit 404 Multigaming e. V. einen weiteren Teil dieser umfangreichen Teilbranche und zeigen euch, wie ihr die Gaming-Szene in Dresden virtuell und auch real erleben könnt.

404 Multigaming biete ein optimales Umfeld für eSport-Athlet:innen und organisiert Events ebenso on- wie offline. Mit dem Ziel, computerbasierten sportlichen Wettkampf in der Gesellschaft zu verankern, sowie seine sportliche Anerkennung bei Politik und Verbänden zu erreichen, ist er heute mit über 250 Mitgliedern der größte Gaming- und eSport Verein Sachsens. Mit zwei professionellen Teams in League of Legends und DotA2 hat 404 Multigaming den Anschluss an die deutsche eSport-Spitze geschafft. Ein Traum für die nahe Zukunft könnte bald mit einer Top 10-Platzierung der ESL Meisterschaft (Electronic Sports League) in Erfüllung gehen. Neben eigenen Turnieren veranstaltet der Verein auch Public-Viewings, z.B. 2019 im UFA- Palast als Sachsens größtes eSport-Public Viewing mit 300 Zuschauer:innen anlässlich der League of Legends Weltmeisterschaft. Einem breiten Publikum präsentieren die Vereinsmitglieder sich auch auf Stadtfesten und Messen, wie dem Dreamhack Leipzig und der Tattoo & Lifestyle 2020 Dresden.

Als Präsident von 404 Multigaming erzählt David Schramm uns von der größten Herausforderung: Noch immer sind eSports nicht als eingetragene Sportart in deutschen Sportverbänden anerkannt. Auch wenn es nicht in erster Linie um‘s Schwitzen oder den Aufbau von Muskelmasse gehe, sei der eSport – vergleichbar mit dem etablierten Schachsport - ein kognitiver Sport. Motorisch gesehen sind für die Spielenden besonders die Hand-Augen-Koordination und Reaktionsgeschwindigkeit von Bedeutung. Räumliches Orientierungsvermögen, Spielverständnis, taktische Ausrichtung, Durchhaltevermögen, vorausschauendes sowie laterales Denken zählen zu den geistigen Anforderungen, die hier trainiert werden. Als Unterbereich vom Gaming handelt es sich bei eSports um kontrolliertes Spielen, das durch regelmäßiges Training sowie die Anleitung durch professionelle Trainer:innen mit gezielter Übung die Leistungsfähigkeit erhöht und die Teilnahme an einem Turnier bzw. den Wettkampf innerhalb einer Liga zum Ziel hat – ein waschechter Sport also.

In Ermangelung an lokalen Angeboten, gründeten Mitglieder des Vereins 404 vor zwei Jahren mit der Gaming- und eSport-Bar LEVEL 44 auf der Bautzner Str. 53 in der Neustadt eine neue Begegnungsmöglichkeit für die Dresdener Gaming-Community. Als Treff von Freizeit-Gamer:innen, talentierten eSportler:innen sowie neugierigen Gästen bietet die Bar nebst gut ausgestatteten PC-Plätzen und Konsolen zum Spielen, auch die Chance zum Austauschen und gemeinsamen Anschauen von Livestreams. Organisatorisch voneinander unabhängig geführt, engagieren Verein und Bar sich aus der selben Motivation heraus: Sie wollen Menschen mit dem Interesse an virtuellen Gaming-Welten in Real Life zusammen bringen. Passend zum Daddeln werden Drinks mit Namen wie „Hypertrank“ oder „Codename 47“ ausgeschenkt und am „Music Monday“ werden hier Wettkämpfe in Guitar Hero ausgetragen. Der „Tournament Tuesday“ bringt Games wie „Tricky Towers“ auf die Monitore und bei Mottopartys tauchen die Bar-Besucher:innen u.a. in die „StarWars“- Welt hinein.

Das eSports das Zeug zu einer eingetragenen Sportart haben, ist naheliegend. Ob Games als Kulturgut gelten können – also einen kulturellen Wert haben, den es zu bewahren gilt – ist eine weitere gesellschaftlich kontrovers diskutierte Frage. Dafür spricht so einiges: Code is Creative – das Programmieren von Spielen ist ein schöpferischer Vorgang. Wer Games spielt, handelt interaktiv und kommuniziert, wie beispielsweise in den Darstellenden Künsten, mit den Mitspieler:innen. Dadurch entsteht eine kreative Handlung, in der die Beteiligten das Spiel gemeinsam voranbringen und seinen Verlauf jeweils individuell aushandeln. Impact Games - früher auch als Serious Games bezeichnet - nehmen sich sogar Themen aus Wissenschaft oder Pädagogik an und machen diese auf spielerische Weise erlebbar und vermitteln Wissen auf verständliche Weise.

Ohne Kreative wäre Dresden nur eine Wiese an einem Fluss. Wir gestalten Dresden – Gestalte mit! Schließ’ dich uns an. Fragen zur Mitgliedschaft beantworten wir hier: www.wir-gestalten-dresden.de/mitmachen/
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