Technisches Design TU Dresden

IHR SEID WIR Nr. 21

Wir machen Dresdens kreative Köpfe sichtbar und stellen euch jede Woche eines von 115 WGD-Mitgliedern aus 12 Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft vor.

Im Juni geben wir euch Einblicke in den Dresdner Designmarkt. Da die Dresdner Hochschulen HTW, FHD und TU ein breites Spektrum an designbezogenen Studiengängen bieten und so die Dresdner Designwirtschaft nachhaltig unterstützen, möchten wir euch heute unser Mitglied - die Juniorprofessur für Technisches Design an der TU Dresde vorstellen. Ihre Absolvent:innen bilden eine wichtige Grundlage für das Wachstum zahlreicher Dresdner Unternehmen.

Die Professur für Technisches Design an der TU Dresden verbindet deutschlandweit auf einzigartige Weise Industriedesign mit technischer Produktentwicklung. Senior Research Associat Christian Wölfel, verrät uns, dass die „Industrie“ aus Prägnanzgründen in die Studiengangsbezeichnung gerutscht ist – die darunter liegende, viel treffende Bezeichnung lautet: „menschenorientiertes Design für Technik“.

Mit seinen ca. 12 Studienanfänger:innen pro Jahr ist der Studiengang „Technisches Design“ integraler Bestandteil der Fakultät Maschinenbau. Die Nähe zu den Ingenieurwissenschaften eröffnet den Studierenden das weite Feld der Forschung und Wissenschaften - forschungsmethodisch sind sie sozialwissenschaftlich ausgerichtet, doch die praktischen Projekte bewegen sich immer mehr auch in Richtung IT und Kommunikation. Die (ca. 10-15 pro Jahr) Absolvent:innen agieren als multidisziplinäre Produkt-Service-Entwickler:innen und Innovator:innen, die das menschliche Erleben von Technik gestalten. Dabei haben sie nicht nur die Nutzungsphase eines Produktes im Blick, sondern den gesamten Kreislauf. Mit ihrem Abschluss haben sie in der Regel auch direkt den ersten Arbeitsvertrag in der Tasche. Durch Forschungs- und Entwicklungsprojekte und die enge Zusammenarbeit mit etablierten Partnerunternehmen der Hochschule, haben die Studierenden kontinuierlich die Möglichkeit, sehr praxisnah ihr erlerntes Wissen anzuwenden und auszubauen.

Eine große Bedeutung in der Designforschung spielt die angewandte Psychologie: Wie erleben Menschen Dinge die sie sehen, fühlen, benutzen und was macht es mit ihnen? Die Nutzung von Designobjekten kann durchaus den (Berufs)Alltag beeinflussen und wirkt sich auch auf das Zusammenleben mit anderen Menschen aus. Ein Paradebeispiel für derartige Herangehensweisen ist die Entwicklung und Forschung an Exoskeletten. Emese Papp arbeitet seit vier Jahren als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur. Gemeinsam mit dem Team von Ottobock Industrials erhielt sie 2021 den Sächsischen Staatspreis für Design für ihr #Exoskelett „Paexo Back“ in der Sonderpreiskategorie „Design macht Arbeitsschutz attraktiv.“ Im Gespräch mit Emese wird deutlich, welch bedeutende Rolle die Soziologie und Psychologie hier spielen. Es stellt sich als schwierig heraus, eine Akzeptanz dafür zu erreichen, dass gesunde Mitarbeiter:innen in ihrem „Knochenjob“ durchaus präventiv ein körperliches Assistenzsystem tragen sollen.

WGD-Mitglied und Aufsichtsrat für Design, Prof. Dr.Jens Krzywinski und sein Team von 25 Mitarbeiter:innen haben selbst zumeist an der TU studiert. Viele nutzen nebst ihrer Forschung und Lehre auch die Möglichkeit, im Bereich Technisches Design zu promovieren. Stets auf der Suche nach neuen Projekten, helfen Publikationen über bisher durchgeführte Zusammenarbeiten mit Partnerunternehmen bei der Sichtbarmachung von Ergebnissen und Erkenntnissen. Viele der inzwischen etablierten Partnerschaften werden kontinuierlich fortgeführt, da Forschungsprojekte zumeist nach einer Weiterentwicklung verlangen und erst nach vielen Jahren zu einem Abschluss finden. So können mehrere Generationen Studierender in verschiedenen Entwicklungsstadien an den selben Projekten beteiligt sein. Designen heißt: Zukunft gestalten. Auch hochschulintern haben sie beste Voraussetzungen, um in zahlreichen Laboren und Werkstätten Prototypen zu entwickeln und in extra dafür generierten Räumen Simulationsumgebungen aufzubauen, um die Anwendung oder das Gestaltete zu testen.

Design ist auch Vermittlungsaufgabe – so hat Jens gemeinsam mit der SLUB Dresden einen Makerspace in den Räumlichkeiten der Universitätsbibliothek eröffnet. Als offener Kreativraum für Menschen, die ihre Ideen und Do-It-Yourself-Projekte realisieren möchten, steht er allen Interessierten offen. Hier kann man neue Techniken ausprobieren, Erfahrungen austauschen und Mitstreiter:innen für seine Ideen finden. Schaut doch mal rein!

Ohne Kreative wäre Dresden nur eine Wiese an einem Fluss. Wir gestalten Dresden – Gestalte mit! Schließ’ dich uns an. Fragen zur Mitgliedschaft beantworten wir hier: www.wir-gestalten-dresden.de/mitmachen/
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