Areal Lößnitzstraße 14: Wie weiter?

 
Ein Aufruf zum konstruktiven Dialog, ein Vorschlag zur konkreten inhaltlichen Annäherung ist das, was drei junge Architekten und andere ansässige Gewerbetreibende am Samstagabend, 13. April, auf dem Areal Lößnitzstraße 14 da vorgestellt haben: "Die DREWAG hat sich in den letzten Jahren schrittweise aus der Nutzung des Areals an der Lößnitzstraße im Scheunenhofviertel zurückgezogen. Durch die Zwischennutzung der freigewordenen Räume hat sich das Areal zu einem wichtigen Hotspot der Kultur- und Kreativwirtschaft entwickelt. Jetzt soll das Areal veräußert werden und viele Nutzer sehen ihren Standort gefährdet." heißt es im Pressetext. Der Abend soll einerseits den Auftakt zu einer geordneten Sichtbarmachung des Potenzials von "LÖ14" und der vorhandenen Strukturen bilden. Andererseits möchte man zu einem konstruktiven Dialog mit dem Vermieter und der Stadt aufrufen, der die aktuellen Planungen zur Umstrukturierung des Geländes konkret infrage stellt.

Ein kreativer Hotspot wird sichtbar

Erklärtes Ziel der Initiative ist der möglichst weit reichende Erhalt einer lebendigen Infrastruktur von kreativem Gewerbe auf dem Areal - doch worum geht es eigentlich? Die DREWAG als Gründstückseignerin hatte hier in den letzten Jahren durch das Angebot von günstigem Gewerberaum und Möglichkeiten der freien Gestaltung auf einem zentral gelegenen, industriell geprägten Areal einen Raum entstehen lassen, der mittlerweile im Bewusstsein der Dresdner Kreativen fest verankert ist. Ob Design, bildende Kunst, Software-Programmierung, Verlagswesen oder Werbung: Wer in der Lößnitzstraße gräbt, findet hier vielfältigste Gewerbe und einen quicklebendigen Ort, der sich zunehmend auch der breiteren Öffentlichkeit gezeigt hat; man munkelt etwas von an die hundert Gewerbetreibenden und Firmen. Genauere Zahlen zu liefern, sehen die Initiatoren dabei auch als eine anstehende Aufgaben an.

Stadt und DREWAG planen schrittweise Umstrukturierung

Seit 2011 waren Pläne für die Weiterentwicklung des heute als  "Gewerbebrache" gehandelten, ehemaligen DREWAG-Firmensitzes entwickelt und öffentlich in Stadtrat wie Ortsbeirat  sowie Ende 2012 bei einem öffentlichen Termin der DREWAG erstmals auch mit den ansässigen Mietern und Nachbarn im Wohnviertel debattiert worden.  Dabei hat die Eigentümerin einen schrittweisen Ausbau des Areals vorgesehen, der 2013 mit ersten Maßnahmen beginnen und 2020 beendet sein soll. Den ansässigen Gewerbetreibenden wurde, dem Vernehmen nach, ein mündliches Vorkaufsrecht für einzelne Gebäude eingeräumt.
Dass das laufende Planungsverfahren jüngst in ein "verkürztes" Verfahren umgewandelt wurde, erhöht für die ansässigen Gewerbetreibenden zumindest den wahrgenommenen Zeitdruck - ein Verein als Trägerstruktur des nun erhofft anlaufenden Dialoges zur "LÖ14" soll bereits in der kommenden Woche, dem 18. April, 19:00, gegründet werden. Vom 15. bis 26. April wird die aktuelle Planung als Grundlage für das Bauleitverfahren unter dem Titel B-Plan Nr.391 als Entwurf im Rathaus, im Ortsamt Neustadt und online eingesehen und von Bürgern kritisiert werden.
Update 26.04.2013: Wir gestalten Dresden hat die Initiative mit einer Stellungnahme zum Planungsprozess und der herausragenden Bedeutung des Ortes Lößnitzstraße 14 unterstützt. Wir hoffen auf baldige Gespräche.
 
Mehr Informationen demnächst unter www.loe14.de
Die Initiative LÖ14 auf facebook
Informationen zur Offenlegung der Pläne durch die Stadtverwaltung bei dresden.de
Zur Behandlung im Stadtrat mehr bei ratsinfo.dresden.de
Aktueller ausführlicher Planungsstand: ratsinfo.dresden.de, Dokument "Anlage 3_Rahmenkonzept"