Kultur- und Kreativwirtschaft stark durch die Corona-Pandemie betroffen

Mit Einnahmeverlusten von insgesamt 31 % zählt die Kultur- und Kreativwirtschaft europaweit zu der Branche, die die Corona-Krise am härtesten getroffen hat. Damit liegt sie mit ihren Verlusten noch vor der Tourismus- und Automobilindustrie. Das belegt jetzt eine erste Studie, die unter dem Titel Rebuilding Europe.

Die Studie untersucht Kultur- und Kreativwirtschaft vor und nach der Covid-19-Krise. Sie verdeutlicht, dass zwar alle Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft gleichermaßen durch Corona betroffen sind; die stärksten Umsatzeinbußen erfuhren jedoch die Darstellenden Künste (-90% Umsatzverluste zum Vorjahr) und die Musikwirtschaft (-76% Umsatzverluste zum Vorjahr). Einzig die Videospielindustrie verzeichnet ein Plus von 8% zum Vorjahr. Dabei handelt es sich allerdings um ein Segment, das für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland noch im Aufbau betroffen ist.

Um die Kultur- und Kreativwirtschaft in Europa wieder auf ein stabildes Fundament zu bringen, sieht die Studie Handlungsbedarf in drei Bereichen:

1. Öffentliche Mittel müssen in einem erheblichem Umfang bereitgestellt werden und private Investitionen ind kulturelle und kreative Organisationen gefördert werden.

2. Der EU-Rechtsrahmen muss angepasst werden, um eine Förderung des vielfältigen kulturellen Angebots der EU gewährleisten zu können.

3. Die Kultur- und Kreativwirtschaft und ihre Netzwerke müssen als Multiplikatoren begriffen werden. Sie sind "Beschleuniger für soziale, gesellschaftliche und ökologische Veränderungen in Europa" (S. 3).

 

 

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