Marius Brade – MindObjects

IHR SEID WIR Nr. 15
Wir machen Dresdens kreative Köpfe sichtbar und stellen euch jeden Mittwoch eines von 110 WGD-Mitgliedern aus 12 Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft vor.

In der vergangenen Woche sind wir mit Hauke Menges und seinem Unternehmen FeelYourSound bereits in die Branche der Software-/ und Gamesindustrie eingestiegen. Heute machen wir euch mit unserem Aufsichtsratsmitglied Marius Brade bekannt, der mit seiner Firma MindObjects GmbH – Software for Visual Thinking entwickelt.

Marius lebt seit 2001 in Dresden und hat an der TU Medieninformatik mit Nebenfach Kunst und Gestaltung an der Hochschule für Bildende Künste studiert. Er promovierte im Bereich Interaktionsdesign, Informatik und Kognitionspsychologie. Seit 2017 unterrichtet Marius als Professor für Medieninformatik an der privatwirtschaftlich betriebenen FHD – Fachhochschule Dresden interaktive Programmierung und Game-Entwicklung.

Als Folge seiner Promotionsarbeit gründeten Marius und sein Kollege Christian Brändel 2014 die Firma zur gleichnamigen Software MindObjects. Diese hilft Menschen dabei, z.B. in Meetings und Gruppendiskussionen das Gesagte direkt zu veranschaulichen und zu strukturieren. Bis heute ist Christian zuständig für die Software-Architektur und Marius kümmert sich – besonders auch deshalb, weil er die Software täglich in seiner Lehre anwendet – um das Benutzungs-Erlebnis #userexperience. MindObjects wird einhändig mit einem Stift bedient und kommt, wie nahezu jede Software, erst in Kombination mit der zugehörigen Hadware zum Einsatz. Dass die Nutzer:innen nicht ausschließlich auf dem Touchpad hantieren, sondern auch mit einem Stift schreiben, ist durchaus bewusst gewählt. Marius beschreibt eindrücklich: Ein digital gezeichnetes Viereck ist zwar akkurat, aber auch beliebig. Ein handgezeichnetes Viereck hingegen wird eben durch seine individuelle Form einprägsam und erzeugt Assoziationen, bestenfalls sogar neue Ideen.

Verschieben, Skalieren und Entfernen: Wo man physisch auf Grenzen stößt – ein Flipchart, ein Post-it, eine Wand sind irgendwann vollgeschrieben – bietet MindObjects unbegrenzten Platz. Durch die Zoomfunktion, kann die Aktionsfläche immer wieder erweitert werden. Während der Gründungsphase legten Marius und sein Kollege großen Wert auf die Beobachtung ihrer Beta-Tester:innen. Ihr Verhalten im Umgang mit der Soft- und Hardware zu beobachten und auszutesten wie die geplanten Funktionen auch tatsächlich verstanden und genutzt werden, war ein fundamentaler Teil der Entwicklung. Generell ist ein Softwareprodukt nie fertig, sondern wird konstant weiterentwickelt, zumal sich auch die Betriebsysteme und Hardware permanent verändern.

Software hat in der Regel keinen Selbstzweck, sondern dient einem besonderen Einsatzfall. Damit ist sie so vielfältig und breit, wie sonst wohl kaum eine Branche. Ob bei der Lichtsteuerung, dem Strom der regelmäßig aus der Steckdose kommt, einer Waschmaschine, einem Mobiltelefon oder Navigationssystemen - wir alle nutzen täglich Anwendungen, die Software-basiert funktionieren.

Auf die Frage inwiefern Dresden als Standort für sein Tun wichtig ist, verweist Marius auf einen Standortvorteil: In Sachsen wird die komplette Wertschöpfungskette abgebildet: als namhafter Halbleiter-Standort bietet Dresden im Besonderen von der Hardware-Herstellung bis zur laufenden Software sowie als Ausbildungsort für Informatiker:innen die besten Voraussetzungen für eine pulsierende und innovierende Softwareindustrie.

Die Synergien mit anderen Branchen der Kultur- und Kretivwirtschaft sind unendlich. Ohne Musik, #Sound, #Storytelling, #Architektur und #Grafikdesign u. v. m. wäre Programmiersprache wohl ein Werkzeug ohne Modelliermasse.

Ohne Kreative wäre Dresden nur eine Wiese an einem Fluss. Wir gestalten Dresden – Gestalte mit! Schließ’ dich uns an. Fragen zur Mitgliedschaft beantworten wir hier: www.wir-gestalten-dresden.de/mitmachen/
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