neongrau
IHR SEID WIR Nr. 19
Wir machen Dresdens kreative Köpfe sichtbar und stellen euch jede Woche eines von 115 WGD-Mitgliedern aus 12 Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft vor.
Im Juni nehmen wir die vielgestaltige Teilbranche Design in den Blick. Ob Produkt-, Mode-, Kommunikations- oder Interaction-Design – unsere Mitglieder bringen euch mit haptischen Eyecatchern und atemberaubenden digitalen Produkten zum Staunen. Nachdem wir letzte Woche bei der Modedesignerin Helena Marx vorgefühlt haben, lädt uns heute das Team von neongrau auf einen Streifzug durch sein Designbüro ein:
"Design und Strategie verbinden, das ist unser Ding. Wir erschaffen Erlebnisse – egal ob digital oder analog – und entwickeln eine klare, verständliche Kommunikation”, versprechen die Gründer Marco Zichner, David Rost und Martin Fiedler auf ihrer Webseite. 2007 schlossen die drei Studienfreunde sich zur Ausgründung zusammen und wurden anfangs von der Gründerschmiede der HTW (Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden) unterstützt. Siebzehn Jahre und drei Standorte später beschäftigen sie 9 weitere Mitarbeiter:innen in ihren großzügigen Räumlichkeiten mit der energetischen Adresse “Kraftwerk Mitte 7”.
Schon vor 15 Jahren bewies neongrau strategischen Weitblick und erschloss, gemeinsam mit weiteren Kreativ-Akteur:innen, Dresdens ersten Co-Working-Space. Martin Fiedler betreibt seither mit weiteren Kompangnons die Raumvermietung Ljnk (ehemals neonworx) für CoWorking CoOffices und CoInnovation an zwei Standorten.
Vom Corporate Design über Messestände, Leitsysteme und interaktives Ausstellungsdesign bis hin zu UI- & UX- Projekten bringt das neongrau-Portfolio die Augen seiner Kund:innen zum Strahlen. Um diese Bandbreite mit auftragsspezifisch zusammengestellten Teams erfüllen zu können, beschäftigt das Designbüro nebst einer Grafikdesignerin auch eine Germanistin auch eine Kommunikationswissenschaftlerin sowie mehrere Produktdesigner. “Marken ganzheitlich neu denken, designen und langfristig begleiten” ist hierbei ihr gemeinsames Ziel, verrät uns Cindy Marquard. Sie betreut Kund:innen mit Anbindung an technische Branchen bzw. Produkte sowie aus dem #StartUp-Bereich und weiß: “Wir begreifen Design als Methode” und weniger als Berufsbezeichnung. “Es ist die Herangehensweise, die Denke im Prozess und die Methodik, die eine:n Designer:in ausmachen.” Bei neongrau gibt es demnach keine festen Rollenzuweisungen. Alle Kolleg:innen gehören zur großzügigen Berufsbezeichnung “Designer:in”. “Wenn ihr einen Titel haben wollt, dann schreibt ihn euch in die Signatur“, zitiert sie ihre Chefs.
Designleistungen funktionieren nicht auf Bestellung. Die Arbeit mit den Kund:innen steht an erster Stelle. „Wer ist das Unternehmen? Wie sind die so drauf?”, fragt Cindy und stellt ein umfangreiches Verständnis des gesamten auftraggebenden Unternehmens in all seinen Facetten an den Anfang. Wie für die Design-Branche üblich, wird in den ersten Terminen mit den Kund:innen gemeinsam herausgeschält, welches Problem vorliegt und mit welchen verschiedenen kreativen Dienstleistungen man dagegen vorgehen könnte. Eher selten entspricht nämlich der erste Ansatz der Auftraggeber:innen auch den professionellen Vorgehens-Empfehlungen der Designer:innen. Dabei haben Cindy und ihre Kolleg:innen stets das “Nutzerzentrierte Gestalten” im Fokus: “Wir gucken durch die Brille derer, die unser Produkt später anwenden und in ihrem Sinne gebrauchen wollen.”
Wenngleich neongrau unlängst internationale Aufträge ausführen, so kann man ihre aussagekräftige Handschrift auch in Dresden live erleben. Wer sich in der Gläsernen Manufaktur in Dresden einen frischen E-Golf zur Auslieferung bestellt, wird mit einer 18 m langen interaktiven Animationsfläche begrüßt, die mit Erlebnisfaktor in die Funktionen des Neuwagens einführt.
Wir freuen uns, dass dieses Mitglied seinen Standort langfristig in Dresden gewählt hat. Neongrau ist gekommen, um zu bleiben: Im November 2009 luden Marco, Martin, David und weitere kreative Köpfe zum ersten “undsonstso” in eine Garage aufs DREWAG-Betriebsgelände zu Vorträgen und Anwendungsbeispielen des damals noch neuen Trends AugmentedReality ein. Seither findet dieses Netzwerktreffen der Dresdner Kultur- und Kreativwirtschaft – noch immer moderiert von Marco und fotodokumentiert von David – an jedem 1. Donnerstag im Monat an wechselnden Orten statt. Nach 49 Ausgaben darf WGD seit Nummer 50 im Juli 2016 Träger des Formats sein. Gemeinsam entstanden bisher 104 analoge und 8 digitale Veranstaltungen, die zeigen, was in Dresden Cooles geht, welche tollen Leute dahinter stecken und wie (Design-)Produkte der Kultur- und Kreativwirtschaft diese Stadt aktiv mitgestalten.
Ohne Kreative wäre Dresden nur eine Wiese an einem Fluss. Wir gestalten Dresden – Gestalte mit! Schließ’ dich uns an. Fragen zur Mitgliedschaft beantworten wir hier: www.wir-gestalten-dresden.de/mitmachen/
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