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Mit ihren 12 Teilbranchen - Buchmarkt, Pressemarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Designwirtschaft, Architekturmarkt, Kunstmarkt, Markt für Darstellende Künste, Software und Gamesindustrie, Werbemarkt, Musikwirtschaft und Interdisziplinäres - stellt die Kultur- und Kreativwirtschaft nicht nur eine wesentliche Säule in Dresdens Gesamtwirtschaft dar, sondern trägt auch und vor allem Wesentlich zur Gestaltung und zum Lebensgefühl unserer Stadt bei.

Lebendige Viertel, eine ausgebaute kulturelle Infrastruktur und kulturelle Angebote gepaart mit einem attraktiven Arbeitsumfeld und gutem 'Wirtschaftsklima' - diese (sog. weichen Standort-) Faktoren sind die Grundlagen einer lebenswerten Stadt und sie sorgen dafür, dass Menschen in einer Stadt wie Dresden bleiben. Somit befördern Kultur und Kreativwirtschaft allein dadurch unzählige weitere Branchen und Wirtschaftszweige, halten "Fachkräfte am Standort" und sorgen für eine offene Atmosphäre in der Stadt.

Kommunale Kultur- und Wirtschaftspolitik muss die Stadtgesellschaft widerspiegeln.

Traurig machen uns daher die aktuellen Entscheidungen des Dresdner Stadtrats. Sie zwingen Akteure der Kulturwirtschaft - nicht selten genug auf Förderungen angewiesen - zur Rechtfertigung ihrer (finanziellen) Daseinsberechtigung und Verkennen damit zugleich den Wert künstlerischer und kreativer Arbeit, v.a. in der freien Szene.

Der u.a. von rot-rot-grün eingereichte interfraktionelle Antrag, das Budget zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft in Dresden zu erhöhen, wurde Anfang März ebenfalls abgelehnt. Es war dieselbe Mehrheit, die auch gegen eine Erhöhung des Kulturetats gestimmt hat. Damit entfallen u.a. Projekte im Bereich der branchenübergreifenden Zusammenarbeit und zur Kooperationsförderung sowie im Bereich Räume für die Kultur- und Kreativwirtschaft.

Wie oft muss sich auch die Kultur- und Kreativwirtschaft für ihre finanzielle Daseinsberechtigung rechtfertigen. Schluss damit! Kreative Arbeit ist Erwerbstätigkeit. Kreativ tätige Menschen wollen von ihrer Arbeit leben können. Das Einhalten von Honoraruntergrenzen ist darum notwendig und sollte sich auch in der Förderpolitik spiegeln, ebenso wie die Förderung kreativwirtschafttlicher Unterstützungsstrukturen zur Stärkung, Vernetzung und Sichtbarkeit der Branche notwendig ist.

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