Künstlerbund Dresden e. V.

IHR SEID WIR Nr. 6
Wir machen Dresdens kreative Köpfe sichtbar und stellen euch jeden Mittwoch eines von 110 WGD-Mitgliedern aus 12 Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft vor.
Letzte Woche haben wir im GEH8 Kunst Raum Atelies gUG (mbH) vorbeigeschaut, heute besuchen wir den Künstlerbund Dresden e. V.

„Kunst ist kein Hobby oder Zeitvertreib, sondern ein Beruf!“ sagt Christian Rätsch, Bildender Künstler und Vorsitzender des Künstlerbund Dresden e.V. Damit dies in der Gesellschaft zu einem Selbstverständnis wird, agiert der Künstlerbund seit über 30 Jahren als Schnittstelle zwischen Bildenden Künstler:innen, Bürger:innen und öffentlicher Hand und setzt sich u.a. für günstige kommunalpolitische Regelungen ein und achtet auf deren Einhaltung.
Mit über 500 Mitgliedern ist er einer der größten Berufsverbände in Ostdeutschland und Ansprechpartner sowie Beratungsstelle in Fragen zu Ateliervermittlung, Projektberatung, Werbung, rechtlichen oder sozialen Fragen.

Wir haben unserem Mitglied ein paar Fragen gestellt:
1. Mit WGD verbindet ihr?
Christian Rätsch, Vorsitzender Künstlerbund: In der Gruppe ist man immer stärker als allein. Für einen Branchenverband, der auch den Kunstmarkt vertritt, gehört der Künstlerbund als regionale Interessenvertretung der Dresdner Künstler:innen einfach dazu.

2. Was macht diese Stadt für euch als kreativen Standort aus?
CR: Dresden bietet nicht nur mit seinen kommunalen und staatlichen Museen eine beindruckende Ausstellungslandschaft. Auch die Hochschule für Bildende Künste ist von besonderer Bedeutung. Denn schließlich kommen von dort die Künstler:innen von morgen. Mit unseren Forderungen an die Politik wollen wir auch den Berufsanfänger:innen einen besseren und sozial abgesicherten Einstig in ihre Selbstständigkeit ermöglichen. Man baut eben auch für die Zukunft. Neben der Hochkultur und dem ganzen Barock gibt es aber auch eine spannende und lebendige Off-Szene mit Projekträumen, Galerien und Vereinen, die von ganz vielen engagierten Menschen betrieben werden und die tolle Projekte und Ausstellungen auf die Beine stellen.

3. Für was sollte sich WGD (stärker) einsetzen?
CR: Vielleicht neben der sehr guten externen Kommunikation, dem Marketing, oder den Veranstaltungen nicht den internen Kompass vernachlässigen. Schließlich ist ein Dachverband nur so stark wie seine einzelnen Mitglieder. Soll heißen: mehr interner Wissenstransfer, mal weniger nur in Zahlen denken sondern gegenseitig noch viel öfter zuhören und immer besser kennen- und verstehen lernen.

4. Ein Wunsch für die Zukunft?
CR: Ich hoffe, dass wir in den kommenden 10 Jahren, besonders in der Kulturpolitik, schon ein ganzes Stück weiter sind und wir endlich eine angemessene und sozial verträgliche Entlohnung für künstlerische Arbeit erhalten und zwar unabhängig vom Geschlecht. Außerdem wurde durch einige Corona-Hilfsmaßnahmen (z. B. vereinfachter Zugang zu ALG II, keine Unterstützung bei Lebenshaltungskosten) deutlich, dass die Bildenden Künstler:innen noch immer nicht als vollwertige Unternehmer:innen angesehen werden.

Neben der Funktion als Interessensvertretung und Beratungsstelle, führt der Künstlerbund auch eigene Projekte durch. Aus aktuellem Anlass sei hier ganz heiß ein Besuch bei der KÜNSTLERMESSE DRESDEN empfohlen. Im Zweijahres-Rhythmus wird sie vom Künstlerbund veranstaltet und findet dieses Jahr vom 11.-13. März (also ab morgen!!) im Deutschen Hygiene Museum Dresden statt.

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