KUNST TROTZ CORONA: 500.000 Euro für die lokale Kulturszene

Gestern hat WGD Vorstand Nils Burchartz stellvertretend für die Dresdner Kreativwirtschaft und Kreativschaffenden ebenso für die hiesigen Netzwerke unsere Position zu den Kulturinseln im Stadtrat vorgetragen: pro Kultursommer auch in Hinblick auf einen alternativen Entwurf, aber mit kritischem Blick auf den Prozess. Mit einem überraschenden Vorschlag von rot-grün wurde dann ein zusätzliches Budget von 500.000 Euro für die lokalen Kulturakteure verabschiedet: KUNST TROTZ CORONA.

Für dieses retardierende Moment sorgte ein Antrag der Fraktionen, der einer Umsetzung der Kulturinseln nur unter der Bedingung zustimmen wollte, wenn das Budget um weitere 500.000 Euro aufgestockt und in Projekte und Veranstaltungen unter dem Titel "KUNST TROTZ CORONA" - und damit in die lokale Kulturszene - investiert wird. Mit ERFOLG!

Wir freuen uns sehr über die Entscheidung des Dresdner Stadtrats, ebenso über den am Ende doch sehr konstruktiven Prozess, mit auch Verwaltung und der OB souverän umgegangen sind.

Die zusätzlich bereitgestellten 500.000 Euro sollen nun aus eingesparten Personalkosten genommen werden. Die weitere Ausgestaltung des Kultursommers bzw. von "Kunst trotz Corona" wird in den nächsten Wochen geschehen. Hierbei sollen die Kultur- bzw. Kreativwirtschaftsinitiativen, deren Projekte durch die Haushaltssperre abgesagt wurden (Kinokaraoke, Fete de la musique open air, Dude), in die Ausgestaltung einbezogen werden.

Interessensvertreter*innen im Kuratorium der Kulturinseln und keine Haushaltssperre mehr für die Projektförderung im 2. Halbjahr 2020

Weiterhin beschloss der Stadtrat, dass verschiedene Netzwerkvertreter*innen, u.a. auch von Wir gestalten Dresden, im Kuratorium der Kulturinseln vertreten sein und gemeinsam mit den Organisatoren das Programm erarbeiten werden. Daneben wurde erwirkt, dass die Haushaltssperre für die Projektförderung der Kulturförderung im zweiten Halbjahr aufgehoben wird.

Zusätzlich wurde festgesetzt, dass die Bühnen der Kulturinseln auch einen soziokulturellen Mehrwert liefern sollen und von Schüler*innen und Schulprojekten in den Ferien genutzt werden können.

Hintergrund zu den Kulturinseln:

Oberbürgermeister Dirk Hilbert hatte dem Stadtrat ein Konzept der "Dresdner Kulturinseln" vorgelegt, das er gemeinsam mit den Agenturen Schröder und Meinel und den Jazztagen Dresden umsetzen wollte. Auf 12 Bühnen sollen über den Sommer an den Wochenenden in der Dresdner Innenstadt Straßenmusiker*innen und -künstler*innen auftreten, u.a. auch, um die Dresdner Innenstadt wieder touristisch zu beleben.

Dresdner Kulturakteure fühlten sich übergangen: seit Monaten spinnen auch sie Ideen, wie man die Innenstadt mit Kunst und Kultur bereichern kann und engagieren sich größtenteils ehrenamtlich, um gerade in diesen Zeiten den Wert von Kultur zu verdeutlichen - nicht zuletzt als Wirtschaftsmotor dieser Stadt! Dass sie nun als "Vehicel zur Belegung der Innenstadt" (Zitat einer der organisierenden Agenturen) eingesetzt werden sollten, missfiel auch den Fachverbänden und Netzwerkvertreter*innen, die ihre Arbeit in Spendeninitiativen und Kampagnen durch dieses Vorgehen ebenfalls nicht gewürdigt sahen.

Als zuletzt herauskam, dass die Mittel der Kulturinseln aus Projekten wie Kinokaraoke, dem DUDE open air oder der Fete de la musique open air entstammten, d.h. Kulturprojekten, wendete sich Wir gestalten Dresden gemeinsam mit anderen Netzwerken an den Dresdner Stadtrat.

 

 

 

 

 

 

 

 

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