12 Jahre Nikkifaktur in Dresden

☀️? „Wir haben einen Luxus der Wahlfreiheit und wir sollten diesen nutzen, um ethisch korrekte und humanistisch vertretbare Produkte einzukaufen“, sagt unser Mitglied Marco Wilder, der als Geschäftsführer der Nikki GmbH „Textilien mit Moral“ herstellt. Von der Fair-Wear-Foundation zertifiziert, werden die Blankotextilien erst nach Bestelleingang mit wasserbasierter Tinte bedruckt und plastikfrei verpackt. Mit den eigenen Abi-Shirts hat alles angefangen und ging direkt nebengewerblich während des Studiums weiter: Mit Plottergerät und Textillager im eigenen WG-Zimmer und ab 2009 auf dem Lößnitz 14-Areal mit eigener Etage und 600kg-schwerer Maschine.

? ? Bis das Gebäude 2018 abgerissen wurde, erblühte in der Nikkifaktur nach Büroschluss regelmäßig eine Spielwiese für kreative Nutzungsarten: außerhalb der Produktionszeit stellten Marco und sein Team ihre Räumlichkeiten – mit Kicker, Tischtennis, Leinwand und Kinosesseln – entgeldfrei für unterschiedlichste Events zur Verfügung. Ob Skatemovie-Night oder Java Script-Meet up, interaktive Audio-Installation im Rahmen des DAVE-Festivals, Kunstausstellung, Zaubershow oder Löt-Workshop – über 100 Veranstaltungen konnten somit verwirklicht werden, die aus dieser Textil-Produktionsstätte auch einen subkulturellen Treffpunkt gemacht haben - zum Beidpiel und 69. undsonstso.

✨? Nikkifakteur Marco erinnert sich „gern an diese schönen neun Jahre. Ich würde mal behaupten, was mir an Mitteln zur Verfügung stand, habe ich wirklich alles ausgespielt“. Mit dem Wegfall der eigenen Produktionsstätte hat die Manufaktur sich seit Ende 2018 komplett runter reduziert auf die Gestaltermotive, wie sie im Online-Shop zu sehen sind. Für die Kundschaft fallen somit eine Ladenfläche zum Stöbern und der Direktverkauf weg. Marco hat sich nicht nur vom Textillager und seinen Maschinen verabschiedet, sondern auch von seinen 30 Messebesuchen pro Jahr. Neue Kollektionen wird es natürlich weiterhin geben.

Wir stellen regelmäßig eines unserer über 110 Mitglieder vor und geben somit Einblick in eine der zwölf Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft in Dresden: Musikwirtschaft, Kunstmarkt, Buchmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Darstellende Künste, Architektur, Design, Pressemarkt, Werbemarkt, Software und Games, Interdisziplinäres.

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