Kreative Deutschland beschließt Kooperationsvertrag

Beim zweitägigen Bundeskongress der Kreative Deutschland am 5. und 6. Juni in Hannover haben 14 Netzwerke der Kultur- und Kreativwirtschaft aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter Wir gestalten Dresden, einen Koope­ra­ti­ons­ver­trag unterschrieben.

Die Netzwerke wollen in Zukunft eng zusammenarbeiten, um die Interessen der Kreativschaffenden auf Bundesebene und international gemeinsam zu vertreten. Weitere regionale Netzwerke haben bereits angekündigt, den Kooperationsvertrag in Kürze ebenfalls zu unterzeichnen.

Kooperationsvertrag und Sprecher des Bundesnetzwerks

Kreative Deutschland Treffen 34

 

„Die Kooperation der Netzwerke unter dem Dach der Kreative Deutschland soll dazu beitragen, die Vernetzung der Kreativen auf Bundesebene zu stärken, die Sichtbarkeit der Branche zu erhöhen und die Rahmenbedingungen der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland zu verbessern“, sagte Kai Schirmeyer vom Netzwerk [kre|H|tiv] aus Hannover, der auf dem Bundeskongress als neuer Sprecher der Kreative Deutschland gewählt wurde.

„Die Bundesregierung beabsichtigt, die erfolgreiche Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft in den folgenden Jahren fortzusetzen und den Dialog zwischen Politik und Kreativwirtschaft zu verstärken. Wir bieten an, als Vertreter der Kreativen in Deutschland diesen Dialog aktiv zu befördern und die Bundesministerien sowie die Wirtschaftsministerkonferenz der Länder zu beraten, wie die Potentiale unserer Branche besser erschlossen werden können. Ziel ist es, Deutschland innovativer zu machen,“ sagte Schirmeyer. Wichtig sei es daher, die Förderprogramme zur Innovationsstärkung in Deutschland für die Kultur- und Kreativwirtschaft zu öffnen. Der nächste Bundeskongress der Kreative Deutschland soll am 6. und 7.10.2015 in Berlin stattfinden.

Staatssekretärin Brigitte Zypries: Dialog mit der Kreativwirtschaft entscheidend für den Erfolg der Bundesinitiative

Die Kultur- und Kreativwirtschaft gilt in vielen Regionen Deutschlands und weltweit als Schlüsselbranche und Innovationsmotor, um kreative Lösungen für die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln. Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, hatte nach ersten Gesprächen der Kreative Deutschland mit Vertretern des Bundeswirtschaftsministeriums angekündigt: „Die Kreativität und die Innovationskraft der Menschen und der Unternehmen sind sowohl für unsere Gesellschaft als auch für die Gesamtwirtschaft unverzichtbar. Entscheidend für den Erfolg unserer Initiative ist der Dialog zwischen Politik und Kultur- und Kreativwirtschaft. Es ist uns daher wichtig, gemeinsam mit der Branche über die zukünftigen Handlungsfelder und über neue Wege der Zusammenarbeit zu diskutieren."

Nach dem letzten Monitoring der Bundesregierung aus dem Jahr 2013 waren rund 249 Tausend Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland tätig. Zusammen erwirtschafteten sie 145 Milliarden Euro Umsatz. Der Beitrag der Branche zur gesamten Bruttowertschöpfung liegt höher als in der Chemieindustrie und bei den Energieversorgern.

Gemeinsame Außendarstellung und Beitritt weiterer regionaler Netzwerke

Der Kooperationsvertrag der Kreative Deutschland sieht vor, eine gemeinsame Außendarstellung zu entwickeln und die Potentiale der Kultur- und Kreativwirtschaft verstärkt zu kommunizieren. Auf dem Webportal der Kreative Deutschland sollen die Aktivitäten der regionalen Netzwerke und des Bundesnetzwerkes vorgestellt werden und Erfahrungen erfolgreicher Veranstaltungsformate und Projekte ausgetauscht werden. Das Bundesnetzwerk ist offen für den Beitritt weiterer regionaler Netzwerke, um die Kultur- und Kreativwirtschaft flächendeckend, sowohl in den Städten als auch in ländlichen Räumen, abzubilden und zu vertreten.

Außerdem soll der Austausch mit den Verbänden der 11 Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft verstärkt werden. So wurden im Gespräch mit Victoria Ringleb, Geschäftsführerin der Allianz deutscher Designer e.V., Kooperationsmöglichkeiten und Synergien durch gemeinsame Veranstaltungen und Kampagnen erörtert.

Oberbürgermeister Stefan Schostok: Kreativwirtschaft als Entwicklungsmotor des 21. Jahrhunderts

Führung Ihme Zentrum 06.06.15Der Bundeskongress der Kreative Deutschland fand im Kreativzentrum „HALLE 96“ in Hannover statt, auf dem ehemaligen Industriegelände der traditionsreichen Hanomag-Werke. Oberbürgermeister Stefan Schostok tauschte sich bei einem Marktfrühstück mit den Vertretern der Netzwerke aus und bekräftigte die Bedeutung der Branche für die Landeshauptstadt Hannover: „Die Kreativwirtschaft kann der Entwicklungsmotor der Städte des 21. Jahrhunderts sein.“

So können Kreative dazu beitragen, Brachflächen der Städte und Problemstandorte zu beleben und aufzuwerten. Schostok sagte, dass er sich für Modelle einsetze, wie die Kreativen auch monetär an der von ihnen geleisteten Aufwertung und Belebung der städtischen Räume stärker beteiligt werden könnten, beispielsweise durch Kreativfonds. Das Bundesnetzwerk Kreative Deutschland besichtigte anschließend die brachliegende ehemalige Einkaufspassage „Ihme-Zentrum“ in Hannover und sammelte Ideen für eine mögliche Umnutzung des Zentrums.

Weitere Informationen

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Informationen und ein Video zum Netzwerktreffen der Kreative Deutschland finden Sie auf www.kreative-deutschland.de und hier.

Kontakt:

Kreative Deutschland, Kai Schirmeyer, [kre|H|tiv], kai.schirmeyer@kre-h-tiv.net

Wir gestalten Dresden, Sophia Kontos, s.kontos@wir-gestalten.dresden.de

Fotos: Ole Witt

BundesverbandKreative Deutschland