Veranstaltung
05/04/18
Zu Gast am Schmelzofen sind wir beim undsonstso #70 am 5. April 2018. Diesmal dreht sich alles um kunsthandwerkliches Geschick hoch 3! Kombiniert mit neuesten Technologien wie 3D Körper-/Scanner und 3D-Drucker stellen uns die Gebrüder Ihle (Kunstgiesserei Bildguss Gebr. Ihle) und Beate Pfefferkorn (Elementaris) vor, wie Kunsthandwerk digital gedacht wird – Full-live-Body-Scan inklusive!
Los geht es wie immer um 20.00Uhr, diesmal in der Kustgiesserei Bildguss An der Schleife 11 (Industriegebiet / hinterm Sektor).
Kneten, quetschen, rollen, drücken, stanzen, perforieren – die Bildende Künstlerin Beate Pfefferkorn fertigt Schmuck mit Klangfarben. Zartheit und Härte treffen aufeinander, wenn „das weiße Gold“ trichterförmig oder in hunderten Perlen aufgereiht wird. Ihre Colliers zeichnen sich durch rhythmische Anordnung vieler einander ähnlich erscheinender Einzelteile aus. Mehr Kragen als Kette, schmücken ihre Stücke nicht nur, sondern wollen ihre Träger/innen aufrichten. Die Haltung verändert sich. Seit 2008 betreibt die gebürtige Dresdnerin ihre Werkstatt erst in Übigau, mittlerweile in Löbtau. An der Hallenser Kunsthochschule Burg Giebichenstein in der Studienrichtung Keramik diplomiert, führt Pfefferkorn eine sächsische Tradition in die Zukunft. Nachdem ca. 700 n. Chr. in China Porzellan erfunden wurde, dauerte es eintausend Jahre, bis zwei sächsische Alchemisten im Auftrag des Kurfürsten August des Starken 1708 das erste Porzellan in Europa herstellen konnten. Zusammen mit ihrem Partner betreibt Pfefferkorn ihren Laden in Löbtau. Ihr dient das Atelier als Werkstatt und Ausstellungsfläche, ihr Mann verkauft dort Handgefertigtes von Künstler/innen aus der Region. Wir sind gespannt zu hören, weshalb die Künstlerin keine Gewerbetreibende ist und wie sie auf Messen das Porzellangeschäft reformiert.
Erhitzen, schmelzen, gießen, brennen, scannen, drucken – die Gebrüder Ihle und ihr Team changieren zwischen Kunstgießerei und Bildhauerei. 1990 gegründet und 2008 ins alte Industriegebiet im Dresdner Norden umgezogen, kombinieren sie Metallguss und digitalen Modellbau. Kunststoff, Wachs, Gips und Plastellina gehören ebenso zu ihrem Repertoire wie Photogrammetrie, Sandformverfahren, CNC-Fräse und Schmelzofen. Durch Einbindung von 3D-Drucker und 3D-Körperscanner entdeckt Thomas Ihle neue Möglichkeiten für die Branche. Seine Sehnsucht räumliche Objekte nicht nur herzustellen, sondern auch zu vergrößern, zu verkleinern und künstlerisch zu verändern findet durch digitale Werkzeuge endlich neue Wege der Umsetzung. Der Druck kann zwar unaufwändig präzise Modelle herstellen, jedoch keine Haltbarkeit garantieren. 3D-Drucker drucken mit Kunststoff und dieser ist nicht für die Ewigkeit geschaffen. Ihle und sein Team stellen u.a. Bronzestatuen her. „Da kann auch zehntausendmal die Sonne drauf scheinen, die wird immer noch im Winkel stehen bleiben“, sagt er. „Die wird vererbbar sein und für Generationen einen Wert darstellen.“ Wer aufmerksam durch Dresden geht, entdeckt immer wieder Ihles Werke: Herrn Richter auf der Brühlschen Terrasse, die Wagner-Plakette nahe der Frauenkirche oder am Königsheimplatz eine reitende Europa auf dem Stier. Wir werden fragen, inwieweit digitale Handwerkskunst weiterhin nur Mittel zum Zweck bleibt und welche zukünftigen Fusionen denkbar sind.
undsonstso – Ein Blick über den Tellerrand von GestalterInnen, IngenieurInnen und Kreativen. Mit Erzählenswertem aus Design, Kunst, Wirt- und Wissenschaft. Dresden ist unser Ort der Ideen und Möglichkeiten. An jedem ersten Donnerstag im Monat haben wir die Chance, dies hautnah zu erleben. Mit zwei Kurzvorträgen und genügend Zeit für Fragen und Diskussionen, bietet sich der Rahmen, um Dresden und seine MacherInnen näher kennen zu lernen.
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UNDSONSTSO #70
KUNST.HAND.WERK.
BEATE PFEFFERKORN
KUNSTGIESSEREI BILDGUSS
An der Schleife 11 (Industriegebiet / hinterm Sektor)
01099 Dresden
Einlass: ab 19.30 Uhr
Beginn: 20.00 Uhr
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